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Lia und die Moorhexe
Gruselgeschichte für Kinder - Teil 14

Inhalt: Was für ein verrückter Tag! Lia und ihre Freunde besuchen die Moorhexe. Diese hat allerdings nur Unfug im Sinn und freut sich darüber, ihren Besuchern das Fürchten zu lehren. Sie meint es eigentlich nur gut, aber jeder Besucher muss sich auf irgendeinen Streich gefasst machen. Die Gruselgeschichte ist für Kinder und ich denke, sie ist auch nicht zu gruselig, sodass die Kleinen noch schlafen können. Die Kinder sollen sich lediglich ein Moor mit Irrlichtern und einer etwas finsteren Atmosphäre vorstellen. Sie werden allerdings von ihren Traumfeen begleitet, die sie jederzeit beschützen.

Der Drache Keleth ist dieses Mal wieder dabei. Der arme Drache versinkt im Moor und muss gerettet werden. Eine weitere Gruselgeschichte gibt es aus der Lia-Reihe noch. Na ja, ein kurzer Abschnitt, der in der eigenen Vorstellung gruselig sein könnte. Ich zumindest konnte mir die Augen der Wölfe lebhaft vorstellen. Aber einfach selbst lesen und vor allen Dingen „vorlesen“. Kindergeschichte zum Vorlesen – Lia und das Wolfsrudel – Teil 8

Tipp:
Den ersten Teil der Lia-Geschichten findet ihr hier:  Feengeschichte – Lia und die Traumfee – Teil 1

Vorlesedauer: 14 Minuten
Altersgruppe: 4 - 8 Jahre (Kindergarten/Grundschule)

Gruselgeschichte für Kinder

Gruselgeschichte für Kinder

Lia und die Moorhexe
Gruselgeschichte für Kinder - Teil 14

Die Fee Sonnenstern ist heute Abend wieder mit dem kleinen Mädchen Lia im Traumland unterwegs. Jedes Mal, wenn Lia nachts die Äuglein schließt, ist auch schon ihre Fee an ihrer Seite, um mit ihr die tollsten Abenteuer zu erleben. Dort hat sie viele Freunde gefunden, die du auch hier kennenlernen darfst.

„Heute würde ich gerne eine Freundin besuchen. Ich habe sie seit langem nicht mehr gesehen und auch nichts von ihr gehört. Ehrlich gesagt, mache ich mir ein wenig Sorgen. Sie ist schließlich nicht mehr die Jüngste und vielleicht hat die Anderswelt sie schon berufen und ich habe nichts davon mitbekommen“ sagte Mondstrahl.

„Wer ist denn deine Freundin?“, fragte Lia neugierig. „Es ist die Moorhexe Mora aus dem Bruchmoor. Sie macht gerne ihre Späße mit Besuchern. Da muss ich euch gleich vorwarnen, sie hat mit Magie ein Moor erschaffen. Sie ist der Ansicht, dass das Moor in der Dämmerung am schönsten ist und sie sich dabei am wohlsten fühlt“, erklärt Mondstrahl.

Die Kinder Lia, Sophie und Tobi waren sofort mit der Reise einverstanden. Aber alle drei hatten ein ungutes Gefühl. Allein die Worte Hexe, Moor, Dämmerung ließ sie gruseln und Späße einer Hexe! Das kann sicher nichts Gutes heißen. Trotzdem waren sie neugierig.

Auf dem Weg ins Bruchmoor gesellte sich noch Fred, die Elster dazu, der immer gerne dabei ist. Fred kennt Mora: “Ich war durch Zufall vor Jahren mal dort. Das(s) war der absonderlichste Tag meines Lebens. Irgendwie wusste ich nicht mehr vorwärts noch rückwärts und alles war so seltsam“, sagte Fred. Jetzt hatte er es geschafft, dass die Kinder noch unruhiger wurden. Was erwartet sie dort nur? Sie schauten ihre Feen an, aber diese lächelten nur geheimnisvoll.

Sie waren schon eine Weile unterwegs als sie auf den Elfen Lexandera trafen. Auch er war auf dem Weg zu Mora. Er benötigte noch einige Heilpflanzen, die nur im Moor wuchsen und er wollte auch nach Mora sehen. Sie ist schließlich auch ein Zauberwesen von Anbeginn der Zeit. Seine Begrüßung war wie immer. Ein zurückhaltendes Lächeln, ein Nicken und dann wieder dieser lange Blick in die Augen. „Elfen, sind so wunderbare Wesen“, dachte Lia. „Sie schaffen es mit nur einem Blick, dass man sich wohler fühlt“.

Sie stellten fest, je näher sie dem Moor kamen, umso dunkler wurde es. Immer weniger Vögel zwitscherten fröhlich und es wurde stiller und stiller. Die Stimmung war gedämpft. Keiner sprach mehr ein Wort, es war gerade so, als wäre die Natur hier in einen Schlaf gefallen und keiner traute sich, mit seiner Stimme diese zu erwecken.

Plötzlich konnten sie hier und da immer wieder kleine Lichter aufblitzen sehen. Mal in Blau, mal rötlich und jedes Mal an anderer Stelle. „Was soll denn das bedeuten?“, dachte sich jedes Kind. „Das sind Irrlichter. Sie entstehen durch die Gase, die durch das Moor aufsteigen. Es ist nichts Gefährliches. Wir bleiben zusammen auf dem Weg, dann kann uns nichts geschehen“, sprach Lexandera. „Wie, nichts geschehen? Was kann denn geschehen? Und wieso auf dem Weg?“, fragte Tobi mit leicht zitternder Stimme. „Es ist ein Moor. Ein falscher Tritt und ihr könnt einsinken. Aber du bist ja nicht allein hier. Es kann dir gar nichts geschehen. Habt keine Angst“, erwiderte der Elf.

Am Moor angekommen sahen sie Holzplanken auf dem Boden liegen, die auf dem Weg ins Moor lagen. Sonnenstern sah die Kinder an und wiederholte nochmals eindringlich: “Bleibt auf dem Weg, tretet nicht daneben und wir gehen alle hintereinander!“. „Ganz neu sehen die Holzbretter aber nicht mehr aus“, zweifelte Lia. Lexandera schaute sie beruhigend an.

So ging es ins Moor hinein. Man konnte nicht weit sehen. Es war etwas Nebel aufgekommen und wieder sahen sie diese aufblitzenden Irrlichter, die sie jedes Mal erschrecken ließen. „Wie kann man denn nur in Dunkelheit leben und das auch noch toll finden?“, dachte Sophie. Sonne und Vogelgezwitscher sind doch viel schöner als diese Stille und diese gefühlte Traurigkeit“.

Was war das? Huschte da jemand durchs Moor? War das eine Frauengestalt oder nur Schilf, das sich im Wind bewegte? Sie sahen Dinge, wo es nichts zu sehen gab. Aber doch, ja, da war etwas! Eine Frauengestalt in einem langen schwarzen Kleid saß auf einem Besen und raste auf sie zu. Sie fuchtelte mit einem Arm, am Himmel tauchten große Wolken auf, es blitzte und donnerte.

Die kleine Gruppe kam zum Stehen. Sie drängten sich an Lexandera. Und schon flog die Moorhexe über ihren Köpfen hinweg, dazu ein dunkles Lachen, dass einem das Fürchten lehren ließ. Sie drehte und kam zurück. An Weitergehen war nicht zu denken! Lexandera und die Feen tauschten Blicke aus und rollten dabei die Augen. „Muss sie das denn jedes Mal machen, wenn wir kommen? Und dann auch noch auf einem Besen!“ fragte sich Merle kopfschüttelnd.

Dann gab es einen lauten Knall, ein Holzplanke barst auseinander und die Kinder gerieten ins Schwanken und drohten ins Moor zu fallen! Tobi versuchte sich noch an Sophie festzuhalten und schrie. Doch schneller als ein Auge folgen konnte, war die schwarze Gestalt bei ihnen angekommen.

Die Kinder fühlten sich leicht angehoben. Sie konnten nicht verstehen, dass sie nicht schon längst im Wasser lagen. Wie in Zeitlupe schwebten sie zu den nächsten Holzplanken und fanden dort wieder einen festen Stand. Die Hexe landete vor ihnen. Ängstlich schauten Lia und ihre Freunde sie an. Lexandera und die Feen tauschten Blicke aus.

„Diese alten Planken sind wahrscheinlich schon so alt wie ich! Da müsste ich öfters mal nachschauen. Aber ich bekomme ja selten Besuch, dann vergisst man es wieder. Ich bin Mora. Die Feen haben euch schon angemeldet“, sagte Mora in einer so dunklen, schaurigen Stimme, wie sie sie noch nie bei einer Frau gehört hatten. Eine Gänsehaut überkam sie.

Die Kinder stellen sich einzeln vor und Fred, der bisher kein einziges Wort gesprochen hat, flatterte auch vor und begrüßte Mora etwas kleinlaut. „Dich kenne ich ja bereits, Fred. Es tut mir leid, dass ich das letzte Mal etwas unfreundlich zu dir war. Aber du hast so viel geredet. Da musste ich eingreifen, sonst wäre mir ganz schwindelig im Kopf geworden.

So ein kleiner Verirrzauber und deinen Schnabel habe ich auch verzaubert. Du warst echt witzig, wie du dann die Wörter alle verdreht hast. Danach hatte ich ein schlechtes Gewissen und wollte mich entschuldigen, doch du warst so schnell wieder weg. Verzeihst du mir?“, sagte Mora und klimperte dabei leicht mit den Augen.

„Das habe ich doch sofort bemerkt und alles mitgemacht“, knirschte Fred vor sich hin. „Mora, das solltest du nicht tun! Andere Wesen so zu ärgern. Ich weiß, du liebst diese Späße, aber so geht es doch nicht, liebste Freundin“ tadelte Lexandera.

„Ich lebe hier allein und etwas Abwechslung tut mir gut. Es war nur ein kleiner Spaß. Dafür erfülle ich Fred einen Wunsch als Wiedergutmachung. Einverstanden Fred? Überlege ja gut, lass dir Zeit!“, zwinkerte Mora ihm zu. Sofort hob sich die Stimmung von Fred. „Wie geht es dir?“, fragte der Elf. „Das Moor blubbert vor sich hin und alles ist so, wie es sein sollte. Die Irrlichter erzählen mir immer die neuesten Geschichten der Traumwelt“, erwiderte Mora. Wieder sahen sich die Kinder an. Irrlichter, die Geschichten erzählen. Gab es das tatsächlich?

Mondstrahl und Mora umarmten sich herzlich. „Meine Güte! Wie die Zeit vergeht. Kommt, folgt mir zu meiner Hütte!“, sprach Mora. Planke über Planke ging es kurvenreich tief ins Moor hinein. „Da kann man sich tatsächlich verirren und wenn diese Bretter nicht wären, würde niemand mehr herauskommen“, dachte Lia und der Gedanke ließ sie erschauern.

Mora lebte in einer runden Hütte, die von außen nicht so groß aussah. Innen war es gemütlich, mit einer Feuerstelle in der Mitte und vielen Kissen und Decken. Die Hexe hatte bereits ein Essen zubereitet, mit vielen Kräutern und Gemüse. Die Anspannung ließ nach und Mora erwies sich als recht witzige Hexe.

Sie erzählte von ihren Späßen mit Besuchern, die sie mit ihrem Besen beim Anflug mitriss, von Pflanzen, die die Besucher einwickelten und andere für sie lustige Dinge. Lexandera konnte am Gesichtsausdruck der Kinder erkennen, dass diese das nicht ganz so spaßig fanden. Aber alle Späße lösten sich in Wohlgefallen auf und hinterher saßen sie meistens, außer mit Fred, bei einem gemeinsamen Essen beisammen.

Lexandera wollte sich gleich nach dem Essen auf die Suche nach den Heilkräutern machen, als sie ein jämmerliches Wehklagen vernahmen. Sofort sprangen alle auf und liefen aus der Hütte. Der Elf rannte in Richtung der Schreie. Dann sahen sie etwas, dass man bisher noch in keinem Märchen oder in einer Sage gesehen hatte.

Der junge Drache Keleth versank im Moor. Jetzt wurde sogar Lexandera etwas unruhig. So ein Drache hat viel Gewicht und die Magie der Zauberwesen ist begrenzt. So kann eine kleine Traumfee nicht einen Drachen in die Lüfte heben. Der Drache hatte sich vor Aufregung so viel bewegt, dass er noch schneller einsank. Langsam wurde für eine Rettung die Zeit zu knapp. Alle waren bestürzt.

Lexandera, Mora und die Traumfeen bündelten ihre Magie und versuchten ihn aus dem Moor zu ziehen. Nun sind Kinder nicht immer so einsichtig und hören auf Erwachsene. So auch in dem Fall. Keleth hörte einfach nicht auf zu strampeln und verfing sich auch noch in den Wasserpflanzen. Der Elf versuchte mit ihm in Blickkontakt zu treten, doch der junge Drache war zu aufgeregt, um den Kopf stillzuhalten. „Das hat jetzt alles keinen Sinn mehr. Wir brauchen Hilfe!“ sagte er beunruhigt. Der Elf, Mora und die Traumfeen griffen sich an die Hände und murmelten vor sich hin.

„Wir werden ihn halten können, bis unser Elfenfreund Finnard eintrifft. Kinder, sucht Stöcke oder weitere Bretter, die werden wir hier gleich brauchen. Und passt ja auf, dass ihr mir nicht auch noch ins Moor fallt“, mahnte er streng.

Lia und ihre Freunde liefen ganz aufgeregt los. Zwischenzeitlich hielten die Zauberwesen den Drachen mit Magie so weit oben im Moor, dass er nicht ganz versank. Nach und nach brachten die Kinder Stöcke und Bretter. Nach Anweisung des Elfen schoben sie diese von der Planke aus unter den Drachen, soweit es ging.

Kurz danach vernahmen sie ein großes Rauschen. Finnard sprang begleitet von mehreren Elfen von ihren Drachen herunter. Gemeinsam schwellte ihre Magie an und Keleth wurde aus dem Moor gehoben. Sie ließen ihn aber nicht auf den Planken nieder, sondern ließen ihn zur Hütte von Mora schweben.

„Sag mal, wie konnte das nur passieren?“, fragte Lexandera besorgt. Der erschöpfte Keleth antwortete: „Ich hörte, dass Lia, Sophie und Tobi hier sind und da ich das Moor noch nicht kenne, war ich neugierig. Es war dann so dunkel und nebelig, dass ich die Hütte nicht gefunden habe, und es blieb mir nichts anderes übrig, als auf den Brettern zu landen. Aber meine Füße sind so breit und ich bin so schwer, dass diese gleich einsanken und ich mit!“, jammerte er kläglich.

„Nun ist ja alles gut gegangen. Kommt in meine Hütte, hier ist für alle genügend Platz zum Essen und Aufwärmen“, sprach Mora. Alle folgten ihr. Mora wedelte etwas mit ihrem Zauberstab und die Hütte war so groß, dass sogar Keleth bequem Platz fand. So saßen sie noch lange am Feuer und jeder Elf erzählte von seinen Erfahrungen mit Mora und ihren Späßen. Wurde das Feuer etwas schwächer, durfte Keleth es mit Hilfe von Finnard wieder stärker entflammen. Er war so ein stolzer Drache und schon war sein Absturz ins Moor fast vergessen.

Die Drachenflieger nahmen die Kinder auf ihren Drachen mit zurück zur großen Blumenwiese.

Wie jeden Abend fragte sich Lia: „Kann der Tag morgen noch schöner werden?“

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Mochtest du die Gruselgeschichte für Kinder mit der Moorhexe Mora? Sie treibt ja nur Unfug mit ihrem seltsamen Humor und doch wird sie von vielen geachtet und gemocht.

Wenn ja, würde ich mich freuen, wenn du mir einen Kommentar da lässt. Auch eine Verlinkung wäre schön.

 

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