Märchen zum Einschlafen und Träumen – Die Glücksfee
Vor langer langer Zeit lebte ein Prinz, der die Tochter des Kaisers heiraten wollte. Doch der Kaiser war von dieser Idee gar nicht begeistert und sperrte seine wunderschöne Tochter im Schloss ein. Streng bewacht lebt sie ein eher trauriges Leben. Die Rettung aus dieser misslichen Lage kam durch eine winzige und etwas chaotische Glücksfee. Denn ganz so einfach, wie die Glücksfee sich das dachte, war es dann doch nicht. Nur mithilfe einer besonderen Rose konnte sie den Kaiser von einem dunklen Bann befreien.
Am Ende des Märchens wird einfühlsam in den Schlaf geführt.
Tipp: Schaut Euch doch auch mal die Froschfreunde an. Eine witzige Froschgeschichte.
Vorlesedauer: 25 - 30 Minuten
Altersgruppe: Kinder und Erwachsene (ab 4 Jahren bis 100)
Du findest den Text auch in gesprochener Form auf YouTube
Märchen zum Einschlafen und Träumen – Die Glücksfee
Es war einmal ein junger und äußerst gutaussehender Prinz. Er lebte in einem kleinen Königreich, das gerade groß genug war, um in Wohlstand zu leben. Da seine königlichen Eltern vor vielen Jahren zu einer Weltreise aufgebrochen waren, lag es an ihm, über die Besitztümer zu wachen.
Alle seine Untertanen achteten den Prinzen, denn er war trotz seiner jungen Jahre sehr klug und verwaltete sein Land mit viel Umsicht. Ein jeder in seiner Bevölkerung pries ihn wohl und wünschte ihm nur das Beste.
Da geschah es, dass er eines Tages den Wunsch hatte, sich zu verheiraten. Viele Töchter der umliegenden Königreiche hätten gerne seine Hand genommen, doch er wollte die Tochter des Kaisers ehelichen. Sicherlich ist dies für ein so kleines Königreich ein beinahe unmögliches Unterfangen, aber der Prinz war zuversichtlich. Hatte er doch die Rose seiner Familie unter seiner Obhut.
Die Pflanze war eine ganz besondere Schönheit und ihr Duft war so lieblich, dass ein jeder nur Glück in seinem Herzen spüren konnte, wenn er an ihr roch. Leider erblühte sie nur alle zehn Jahre und der Prinz musste warten, bis es endlich so weit war. Er wollte die Rose als das wertvollste Geschenk, das er geben konnte, dem Kaiser überreichen und dann um die Hand der wundervollen Prinzessin anhalten. Kein anderer Prinz verfügte über so etwas Einzigartiges und Wundervolles. Er war sicher, dass er damit die Gunst des Kaisers gewinnen könnte.
Auch die Prinzessin war von einer besonderen Schönheit. Sie strahlte wie das Leuchten der Sonne und ihr Haar schimmerte wie reines Gold.
Ihr Gesicht glich einem wunderschönen Gemälde, an dem keiner ohne Bewunderung vorbeigehen konnte. Staunend blieben die Menschen stehen, wenn sie die Königstochter sahen. Auch ihr Wesen war so sanftmütig wie eine Feder, die leicht und voller Zartheit durch die Luft streicht. Nur ein einziges Mal hatte der Prinz sie gesehen, doch das genügte, damit sein Herz voller Liebe brannte.
Die Prinzessin durfte nur leider kaum das Schloss verlassen, denn der Kaiser wollte seine Tochter nur an den Prinzen eines weit entfernten Königreichs vermählen. Jeder ihrer Schritte wurde von vielen Hofdamen und Wächtern genauestens beobachtet. Ihr Zuhause war wie ein Gefängnis, in dem jede noch so schöne Blume irgendwann verblühen würde.
Die Prinzessin war sehr unglücklich, denn ihr zukünftiger Gemahl lebte weit im Osten der fernen Lande. Dort war es sehr kalt und finster. Der dortige Herrscher war grob und brutal. Alle seine Untertanen fürchteten ihn und keiner traute sich auch nur einen Widerspruch zu erheben. Doch die Prinzessin hatte Glück, denn der Sohn des östlichen Königreichs war noch sehr jung und es dauerte noch einige Jahre, bis sie ihm die Hand reichen und ihre Heimat verlassen musste.
Bitterlich weinte sie sich jeden Abend in den Schlaf und bat alle ihre Schutzgeister um Hilfe. Eines Nachts, als sie sich wieder in den Schlaf weinte, erschien ein helles Licht in ihrem Fenster. Es war zunächst nur ein kleines Flackern, doch dann wuchs es in der Mitte des Raumes zu einem großen Leuchten heran.
Zum Glück war das Schlafzimmer der Prinzessin der einzige Ort, an dem sie alleine sein durfte, denn der Raum befand sich in der Spitze eines Turms.
Das Licht wuchs immer mehr an und am Ende zeichnete sich ein großes Tor inmitten des Raumes ab. Kleine Schriftzeichen und Symbole waren im Tor eingeritzt und eine leise Stimme, sprach zu ihr: „Komm herein, liebes Kind. Komm herein und folge mir. Ich bin deine Glücksfee.“
Der Prinzessin stockten die Tränen und völlig verblüfft saß sie nun in ihrem Bett. Solle sie dieser Stimme trauen? Da zog sie sich lieber ein paar Kissen als Schutz vor den Leib und antwortete ängstlich: „Liebe Glücksfee, ich kenne dich nicht. Ich habe schon so viel Leid in meinem Leben erfahren. Mein Vater ist streng und unerbittlich und will mich in ein dunkles Königreich verheiraten. Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?“
Das Licht im Torbogen schimmerte wie silbernes Glas und änderte auf einmal seine Farbe. Es leuchtete auf einmal blau und dann in einem wunderschönen grün. Alles schien in diesem Tor zu schwingen und auf einmal flatterte eine kleine Fee aus der Öffnung und grinste die Prinzessin fröhlich an. „Hallo, ich bin Angelina, deine gute Fee. Ja, zugegeben, ich habe die Jahre etwas verschlafen, aber noch bin ich nicht zu spät“, sagte sie gähnend.
Irgendwie war die Fee lustig anzuschauen. Sie hatte völlig wirre rote Haare, die in allen Richtungen abstanden, ihre Augen strahlten mal in Blau, dann in Grün und manchmal sogar in Rosa. Sie hatte ein blaues Kleid mit roten Punkten an und die Federn ihrer Flügelchen schimmerten grün und golden. Aber am allerwichtigsten war ihr aufrichtiges und liebevolles Gesicht, in dem ein breites Lächeln alle Sorgen und Ängste verschwinden lässt.
Staunend betrachtete die Prinzessin die kleine Fee und starrte sie einfach nur mit offenem Mund an. „Ähm, wir sollten dann mal los“, sagte die Fee und schaute die Prinzessin auffordernd an. „Ja, aber, aber warum?“ stotterte die Prinzessin, „Ich bin Fiona“ ergänzte sie noch. „Ich w e i ß!“, sagte die Fee ganz langsam und zweifelte schon fast am Verstand ihres Schützlings. „Wie auch immer, wir haben viel zu tun, damit du dein Glück finden kannst. Folge mir und lass uns keine Zeit verschwenden“.
Kurz überlegte die Prinzessin noch und wog all ihre Optionen gedanklich ab. Ihr müsst wissen, sie war sehr schlau, aber auch sehr schüchtern und ängstlich. Sie nahm all ihren Mut zusammen und stieg aus dem Bett. Was habe ich schon zu verlieren, dachte sie sich und alles ist besser, als ein Leben lang im Unglück zu leben.
Schnell zog sie sich ihre Schuhe an und warf sich ihren Umhang um. Ungeduldig wartete die Fee am Tor auf sie und als sie sah, dass die Prinzessin sich entschieden hatte ihr zu folgen, lächelte sie voller Freude.
Behutsam durchquerte die Prinzessin das Tor und fand sich in einem ganz anderen Schloss wieder. Sie hörte leise Musik und lauschte den Tönen. Es war eine festliche und lustige Tanzmusik und mit jedem Schritt wurde es immer lauter und lauter. Zögerlich ging sie weiter, da sie außer ihrem Nachtkleid und ihrem Umhang nichts am Leibe trug. Die Fee fragte: „Warum zögerst du?“. Fiona antwortete: „Es findet hier ein Fest statt und ich bin unschicklich gekleidet“. Die Fee schwang im selben Moment, als sie dies bemerkte, ihren Zauberstab und schon trug Fiona das schönste und schillerndste Kleid, dass man sich nur vorstellen kann am Leibe. Sie war noch schöner als je zuvor.
Angelina, die Fee, reichte ihr eine Maske, da es sich hier um einen Maskenball handelte und sie nicht sofort erkannt werden sollte. Mit einem kleinen Schubs wurde sie dann auch gleich in den Ballsaal befördert. Überrascht und mit etwas Unbehagen, ging sie vorsichtig durch die tanzenden und lachenden Gäste, des Schlosses.
Ganz am Rande des Saals, in einer dunklen Nische suchte sie sich ihren Platz und beobachte einfach nur die feiernden Menschen, die fröhlich den Abend genossen. Sie hoffte, dass niemand sie bemerken würde und wollte eigentlich auch nicht auffallen. Da hörte sie ein sehnsuchtsvolles Seufzen an ihrer Seite.
Ein anderer Gast saß ebenfalls am Rande, um in Ruhe alles beobachten zu können. Sie betrachtete ihn aus den Augenwinkeln heraus und sah einen sehr schönen Prinzen, zumindest sagte seine Kleidung aus, dass er von hoher Abstammung sein müsste.
Seine Augen leuchteten im Kerzenlicht des Saals und vom ersten Moment an wusste sie, dass sie seinetwegen gekommen war. Als sie ihn beobachtete, trafen sich ihre Blicke und die Augen des Prinzen begannen zu leuchten. „Du bist es! Wie lange habe ich schon auf dich gewartet“. Trotz der Maske hat er sie erkannt.
Er reichte ihr die Hand und bis zum Ende der Feier waren sie unzertrennlich. Sie schwebten beim Tanzen fast schwerelos durch den Raum und ihr Lachen hallte wie tausende Glocken. Kein anderer erkannte die Prinzessin und so konnten sie einander kennenlernen, ohne all die Aufpasser und Beschränkungen ihres Vaters.
Jedes Fest neigt sich aber dem Ende zu und auch die Prinzessin musste gehen. Mit einer Träne des Abschieds folgte sie der Fee wieder in ihr Schlafgemach zurück. Ihre Füße taten ihr von all dem Tanzen etwas weh, aber was machte das schon aus, wenn das Herz voller Liebe tanzt.
Misstrauisch betrachtete der Vater beim Frühstück seine Tochter und irgendetwas sagte ihm, dass sie sich verändert hatte. Er verdoppelte die Wachen vor der Tür und den Eingängen des Turms. Doch Nacht für Nacht kam die Fee und führte Fiona zu ihrem Liebsten.
Der Kaiser wurde mit jedem Tag wütender und wütender, doch er wusste noch nicht einmal warum. Im Grunde seines Herzens wünschte er seiner Tochter alles Glück der Welt, aber sobald er ihr glückliches Strahlen sah, verfinsterte sich seine Miene.
Er grübelte selbst darüber nach, da er eigentlich ein gerechter Mensch war, doch seine Welt verdunkelte sich zunehmend und er konnte sich nicht dagegen wehren. Langsam, so dachte er, verlöre er den Verstand. Er konnte sich an nichts mehr erfreuen und wurde auch ungerechter zu seinen Untertanen. Unruhen entstanden im Volk und sie begehrten immer mehr auf. Auch die Bevölkerung konnte ihren einstmals gütigen Kaiser nicht wiedererkennen und verstanden nicht, was mit ihm gerade geschah.
Der Prinz genoss die Tanzabende mit seiner großen Liebe. Doch auch er wusste, dass er eine Lösung finden musste. Er schickte einen Abgesandten mit Geschenken und Köstlichkeiten zum Kaiser, der gerne schlemmte und die Geschenke wohl zu würdigen wüsste. Jedoch der Kaiser nahm, ohne zu danken.
Ein weiteres Mal engagierte er Tänzer und Spielleute zur Unterhaltung des Kaisers in seinem Reich. Dieser nahm wieder, ohne zu danken.
Verzweiflung machte sich langsam in ihm breit und er wusste nicht so recht, wie er die Gunst des Kaisers gewinnen könnte. Dann sandte er einen Brief mit einer Bitte um eine Audienz bei dem Kaiser, doch auch auf diesen erhielt er keine Antwort.
„War er wirklich so unbedeutend und keiner Antwort wert?”, fragte er sich und voller Kummer zog er sich langsam zurück. Selbst zu den Tanzabenden kam er nicht mehr und Fiona, die Prinzessin, weinte jeden Abend bitterlich, wenn sie ihn nicht traf. Tagelang weinte sie ihre Kopfkissen nass und mit jedem traurigen Blick in das Gesicht ihres Vaters, erhellte sich seine Stimmung. Dies machte sie noch unglücklicher, mit der Folge, dass sie nur noch zu den Mahlzeiten ihr Zimmer verließ.
Bei all dem Unglück konnte die Glücksfee nicht mehr zuschauen. Was nützt eine Glücksfee, wenn sie kein Glück bringt, dachte sie sich und kam zu dem Entschluss, dass hier noch mehr geholfen werden muss. Die beiden haben sich gefunden, schön und gut, aber jetzt muss der Kaiser überzeugt werden. Und warum um Himmelswillen verhält er sich so komisch, fragte sie sich.
Eines Nachts öffnete sie das Tor auch für den Kaiser und erschien in seinem Raum. Der staunte nicht schlecht, als das Licht erschien, immer größer und größer wurde und am Ende aus dem Tor eine Fee geflattert kam. Doch wie so oft in der letzten Zeit lehnte er alles Gute und das Glück ab. Die Zaubersprüche der Fee waren völlig wirkungslos, ganz so, als wäre er in einer dunklen Magie gefangen.
Die Fee wurde schon ganz heißer vom Sprüche aufsagen und die Hand schmerzte von vielen Zauberstab winken. Es half alles nichts, der Kaiser schien immun gegen das Gute im Leben zu sein. Frustriert und bis tief in das Herz hinein traurig verließ die Fee den Kaiser, der nun die Sicherheitsbeschränkungen für seine Tochter noch mehr verschärfte.
Es war ein Unglück und alle waren traurig. All dies glich einem Fluch, der über all die guten Menschen in diesem Reich herrschte. Es schien fast so, als wenn jegliche Lebensfreude und sogar all die bunten Farben verschwunden wären, die jede Seele glücklich schimmern lässt. So vergingen Tage, dann Jahre. Das Leben war trist und die Leute starrten freudlos vor sich her.
Der Tag der Hochzeit mit dem dunklen Prinzen näherte sich und Fiona verlor immer mehr die Hoffnung. Sie wollte ihr Zimmer gar nicht mehr verlassen und dem Kaiser war es gleich.
Da fiel der Fee die Rose ein, die ja über diesen besonderen Duft verfügte. Es gab einen Grund, warum die Rose all die Jahre in diesem Königreich erblühte. Sie ist der Schlüssel zum Glück des Prinzen und der Prinzessin, dachte sie sich. Die Glücksfee flatterte schnell zum Rosenstrauch, denn auch eine Glücksfee braucht einmal etwas Glück. Die zehn Jahre waren vergangen und die Rose blühte erneut in voller Schönheit und ihr Duft war betörender den je.
Behutsam pflückte die Glücksfee eine Rose und wartete bis zur Nacht. Wieder öffnete sie das Tor und flatterte hindurch. Der Kaiser lag in seinem Bett und begann bei ihrem Anblick sofort zu fluchen und rief lauthals die Wachen. Schon wieder war dieses lästige Insekt in seinem Zimmer und er schrie, dass sie sofort verschwinden solle, sonst würde er sie in den tiefsten Kerker werfen.
Er sprang aus dem Bett und fuchtelte wild vor sich her. Die Wachen stürmten in voller Rüstung in sein Zimmer und versuchten ebenfalls die Fee zu erwischen. Doch die Fee war flink und ließ sich gar nicht von all den schreienden Menschen verscheuchen, geschweige denn einfangen. Es war sogar irgendwie lustig, wenn sie genau überlegte.
Der Kaiser im weißen Nachtkleid und mit lauter Haarspangen im Bart, dazu eine rosa Zipfelmütze auf dem Kopf, mit einem lustigen goldenen Wollknäuel am Ende. Er sah irgendwie komisch aus. Dazu noch die wild funkelnden Augen und die nicht gerade sportlichen Verrenkungen, die er machte, um sie zu fangen.
Die Wachen waren eher weniger motiviert und es war sicherlich auch schwer in voller Rüstung eine kleine Fee zu erwischen. Sie taten nur so, sie fangen zu wollen, da sie den Kaiser zwischenzeitlich auch nicht mehr mochten. Die Belustigung über die Situation war ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Der eine oder andere beobachte ruhig den Kaiser bei seinen unförmigen Bewegungen und grinste breit über das Gesicht.
Aber irgendwann wurde der Kaiser müde und so schwang nicht mehr so energisch seine Hände in die Luft. Sie baumelten nur noch schlaff von seinen Schultern herab und das genau war die Chance der kleinen Fee. Sie konnte zu seinem von der Anstrengung rot glühenden Gesicht gelangen und ein einziger Atemzug würde genügen, damit der Kaiser den Duft in sich aufnehmen konnte. Die Fee hielt vor Spannung die Luft an und da, es passierte, er atmete den betörenden Rosenduft tief in sich ein.
Er schaute verwundert – stockte – fast erstarrte er und dann auf einmal fiel er einfach kerzengerade um. „Oh Schreck, oh Schreck! Ich habe ihn umgebracht“ panisch flatterte die Fee im Raum umher und ihr wurde schon ganz heiß und kalt. „Was habe ich nur getan!“, jammerte sie und Verzweiflung machte sich in ihr breit.
Die Wachen waren ganz perplex. „Eine Rose hat unseren Kaiser getötet? Von einem so kleinen Wesen?”, grübelten sie. Zugegeben, es schienen nicht die schlausten Wachen zu sein, denn dass eine Fee Zauberkräfte hat, war ihnen nicht vor Augen. Sie starrten nur den Kaiser an und sagten nichts. Es herrschte absolute Stille und nur das leise ratlose Kratzen am Kopf einer der Wachen war zu hören.
Angelina, die Fee, beruhigte sich langsam und beobachtete den Kaiser. Sie hatte die Hoffnung, dass er vielleicht doch noch am Leben wäre. Da! Ein leichtes Zucken, dann ein weiteres und dann öffnet er stöhnend wieder die Augen. Man kennt das, wenn man voller Erstaunen merkt, dass man sehr lange geschlafen hat. So richtig lange und verwundert weiß man gar nicht mehr, warum man gerade hier ist und was man vorher getan hat?
So ging es dem Kaiser. Er hatte das Gefühl, dass er aus einem sehr langen und leider auch finsteren Traum erwacht ist. Sogar aus einem Traum, der viele Jahre angedauert hatte. Fassungslos rieb der Kaiser seine Augen und stand auf. Verwundert blickte er sich um und was er sogleich feststellte war, die Welt war hell und freundlich.
Ob all die Jahre ein Fluch auf ihm lag? Die Glücksfee schaute ihn an und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er lächelte und versprach ihr, dass es ihm eine Freude sei.
Am nächsten Tag kam er bestens gelaunt zum Frühstück, schenkte der Prinzessin die Rose und sagte ihr: „Liebste Tochter, ich wünsche dir das Glück der Erde und wenn du magst, kann die Hochzeit mit deinem geliebten Prinzen schon nächsten Monat stattfinden. Etwas Vorbereitung braucht es schon noch, aber du hast meinen Segen“.
Die Prinzessin wusste gar nicht, wie ihr geschah und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie umarmte alle überschwänglich und hätte es am liebsten laut ausrufen lassen. Der Kaiser schmunzelte verstohlen und schickte gleich einen Boten zum Prinzen. Der konnte es kaum glauben, da aber das kaiserliche Siegel auf dem Pergament zu finden war, schwang er sich sofort auf sein Pferd und begab sich im gestreckten Galopp auf den Weg zu seiner Liebsten.
Die Hochzeit war prachtvoll und die Bevölkerung jubelte dem glücklichen Paar freudig zu. Der Ehrengast des Festes war natürlich die kleine Fee, die überall herumflatterte und die Geschichte vom lustigen Kaiser erzählte, mit seiner rosa Zipfelmütze und den seltsamen Bart-Spangen. Es wurde viel gelacht und so mancher Tanzschuh war am Ende des Tages voller Löcher.
Von nun an herrschte Glück und Zufriedenheit im ganzen Land. Die Dunkelheit kam nie wieder und auch das östliche Königreich veränderte sich mit der Zeit und Milde zog ein in die fernen Lande.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Wenn du magst, dann lass jetzt deine eigene Fantasie sich frei entfalten. Konzentriere dich nur auf deine inneren Bilder, wie sie kommen und gehen, ganz so wie du es selbst möchtest.
Höre dabei den sanften Klaviertönen im Hintergrund zu. Sie verweben sich zu einer Melodie. Die Töne führen dich jetzt in einen entspannten Schlaf. Sanft, ganz sanft umschmeicheln die Klänge deine Sinne, während du immer tiefer in die Entspannung sinkst.
Bilder kommen und gehen. Vielleicht siehst du in deinen Träumen alte Königreiche und erlebst ihre Geschichten. Möglicherweise träumst du auch davon, dass du bei der Hochzeit des Paares dabei bist. Alles ist in deinen Träumen möglich, hier darfst du alles sein, was du möchtest.
Jetzt kuschle dich nochmals so richtig ein. Spüre die weiche Decke und dein Kissen in deinem Bett. Magst du mal deinem Atem zuhören, wie er ganz natürlich ein- und ausfließt? Spüre, wie dein Oberkörper und dein Unterkörper sich bei jedem Atemzug bewegen.
Ruhig wird es langsam in deinem Zimmer. Die Nebengeräusche verschwinden zu einem Hintergrundrauschen. Wohlig entspannt kannst du nun in einen tiefen Schlummer gleiten.
Träume einen wundervollen Traum und freue dich auf den kommenden Tag.
Noch eine kleine Bitte an dich. Blogs leben von Verlinkungen. Wenn dir mein Märchen zum Einschlafen gefallen hat, dann wäre es schön, wenn du uns weiter empfiehlst und über einen Link würden wir uns auch sehr freuen.